Orden

KARNEVALSORDEN

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Ursprünglich waren die Karnevalsorden gedacht als Persiflage auf militärisches Gepränge. Sie werden an Förderer der Gesellschaften und Künstler verliehen oder gegen Geld- oder Kölschspenden abgegeben. Besonders begehrt sind die Auszeichnung des Festkomitees oder die sog. „Prinzenspange“, den Karnevalsorden, den das Dreigestirn  vergibt.

Karnevalsorden wird von vielen auch belächelt. Er entwickelt sich seit ein paar Jahren zu einem beliebten Sammelobjekt. Ob nach Gesellschaft, Jahrgängen oder Motiv, es gibt viele Gründe warum sich immer mehr für dieses Hobby interessieren. Teilweise wurden die Karnevalsorden aus feinsten Materialien und in höchster Qualität hergestellt. Der Sonderorden der Roten Funken aus dem Jahr 1936 z.B. war aus massivem Silber gefertigt, vergoldet und emailliert, oben in der Krone befinden sich kleine Diamantsplitter.

Es gibt folgende Ordensklassen:

Sessionsorden
Der Sessionsorden wird eigens für das Jahr entworfen, in dem er vergeben wird. Er wird an Aktive eines Karnevalsvereins, oder lokale Prominente verliehen.

Verbandsorden
Der Verbandsorden wird an langjährige aktive Mitglieder eines dem jeweiligen Karnevalsverband angeschlossenen Vereins vergeben. Ebenso wie der Sessionsorden wird dieser jedes Jahr neu entworfen. Einzelpersonen, die Mitglied eines Verbandes sind, bekommen diesen Karnevalsorden jedes Jahr.

Verdienstorden
Der Verdienstorden wird an besonders verdiente Mitglieder eines dem vergebenden Karnevalsverband angeschlossenen Vereins vergeben.

Spezielle Karnevalsorden
Ein spezieller Orden wird jedes Jahr einmalig, in der Regel an eine ausgewählte Persönlichkeit, verliehen, welche die, dem speziellen Karnevalsorden entsprechenden, Voraussetzung in besonderem Maße erfüllt hat.

Karnevalistische Wertschätzung

Der Beginn des organisierten Karnevals in Köln war auch der Anstoß für die Karnevalsorden. Denn die Kölner wollten sich nicht der preußischen Obrigkeit unterstellen. Mittels der Karnevalsorden drückten sie eine Verachtung gegenüber dem militärischen Benehmen und Pomps aus. Die Orden des Karnevals demonstrierten eine Persiflage auf die staatlichen und militärischen Orden, Schärpen und Brustbänder.

Die ersten Orden gab es im Jahre 1824, jedoch sind aus dieser Zeit keine mehr vorhanden. Geschichtliche Überlieferungen dank damaliger Protokolle besagen aber, dass die Prinzessin Venetia, die den Karneval des Südens vertrat, den Helden 1824 besuchte und ihm einen Orden mitbrachte. Seine Dankbarkeit zeigte er, indem er sie ebenfalls mit einem Orden ehrte.

Die Motive und Aussagen der Orden passten sich relativ früh an die Geschichte an. Im Laufe der Zeit wurden Themen wie Politik, Ortsgeschichte, Gebäude usw. aufgegriffen. Auch Zeitgeschichte, Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Karneval wurden thematisiert. Bis heute variiert das Thema der Orden zwischen Spott, graphischer Aussage und Ehrbezeugung. Der Orden hat seinen festen Platz im Karneval gefunden und ist für Karnevalisten ein Zeichen der Wertschätzung und eine Belohnung für ihr Engagement in der närrischen Zeit. Somit hat der Orden seine ursprüngliche Bedeutung als Zeichen des Spotts das Gegenteil angenommen und ist nun ein Zeichen für Ehre.

Die Karnevalsorden werden in vier verschiedene Klassen unterteilt. Und zwar in Sessionsorden, Verbandsorden, Verdienstorden und Spezielle Orden. Sessionsorden werden von jedem Verein eigens für das Jahr entworfen, in dem er vergeben wird. Diese Art von Orden werden an Aktive des Vereins oder lokale Prominente verliehen. Verbandsorden werden ebenfalls jedes Jahr neu entworfen. Dieser Orden geht an langjährige aktive Mitglieder des jeweiligen Karnevalverbands. Bestimmte Einzelpersonen, die Mitglied des Verbands sind, bekommen diesen Orden jedes Jahr.

Verdienstorden werden an Mitglieder eines Karnevalsverbands vergeben, die besondere Leistungen und besonderes Engagement erbracht haben.Spezielle Orden werden jedes Jahr einmalig verliehen. In der Regel geht dieser an eine ausgewählte Persönlichkeit, die dem speziellen Orden entsprechende Voraussetzungen erfüllt hat. Die Verleihung wird hoch zelebriert.

Die Entstehung der Karnevalsorden ist eng mit der Entstehung des organisierten Karnevals verbunden. Vielleicht fehlte vorher der politische Anstoß dazu. Orden wurden erstmals ab 1824 verliehen. Aus alten Protokollen ist bekannt, dass die Prinzessin Venetia den Helden 1824 besuchte und ihm einen Orden mitbrachte. Der Held soll sich seinerseits ebenfalls mit seinem Orden bei ihr bedankt haben.

Die späteren Karnevalsorden sind eng verbunden mit den Orden der Preußen. Dort wollten die Kölner sich gegen die preußische Obrigkeit auflehnen. Ursprünglich symbolisierte der Karnevalsorden eine Geringschätzung militärischen Benehmens und Pomps. Er stellte damals eine Persiflage auf die staatlichen und militärischen Orden, Schärpen und Brustbänder der Preußen dar. Sie stellen eine Persiflage auf die staatlichen und militärischen Orden dar. Auch früher trugen die Präsidenten schon viele Orden übereinander, wie uns alte Bilder zeigen.

Der Orden ist heute ein fester Bestandteil des Karnevals geworden. Ursprünglich entstand der Karnevalsorden aus einer Geringschätzung militärischen Benehmens und Pomps heraus. Damit wollte sich die Karnevalisten gegen die preußische Obrigkeit auflehnen.

Schon früh stellt sich Geschichte auf Orden als Thema. Es wurden im Laufe der Zeit Themen aufgegriffen wie Politik, Stadtgeschichte, Bauten in den Städten, Milieu usw.
Der Geschichtsorden ist ein Rückblick in die Vergangenheit. Wir finden aber auch Zeitgeschichte auf Orden. Bei diesen Orden tritt der Spott in den Hintergrund und die graphische Aussage in den Vordergrund.

Es werden auch große Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Karneval auf Orden dargestellt. Karnevalsgesellschaften stellen z.B. die mit Humor gepaarte Geschichte ihrer Gesellschaft auf ihren Orden dar, so weit es die begrenzten Möglichkeiten erlauben.

Es gibt auch militärische Orden, die z.B. dem Eisernen Kreuz nachempfunden sind. Hier kann keine Rede mehr von Persiflage sein. Sie stehen im krassen Gegensatz zum Karnevalsorden. Vielfach werden sie von Korpsgesellschaften entworfen und sind recht humorlos. Der Ordensstern eroberte nach dem Krieg 1870/71 den Karneval und ist bis heute ein beliebtes Motiv geblieben. Vielfach wird der Versuch unternommen, dem Ordensstern durch ein Karnevalsemblem das Feierliche etwas zu nehmen.

Von den üblichen Orden unterscheiden sich die Motto- oder Sessions – Orden, die Prinzenorden und die anspruchsvollen und künstlerisch wertvollen Orden des Festes nicht selten sogar in Gold.

Die Verleihung des Ordens kann zum Staatsakt werden, z.B. bei der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst, des Aachener Karneval Vereins (AKV). Andererseits kann die Entgegennahme des Ordens in tiefer Ehrfurcht geschehen. Jetzt wird der Orden, der als Persiflage gedacht war, nicht mehr als solche empfunden, und damit hat der Karnevalsorden seine eigentliche Bedeutung verloren.

Der Karnevalsorden ist ein begehrtes Sammelobjekt. Das Karnevalsmuseum besitzt über 5000 Orden, von denen leider nicht alle gezeigt werden können.
Schon früh wurde Geschichte als Thema auf den Orden dargestellt. Im Laufe der Zeit wurden Themen wie Politik, Ortsgeschichte, Gebäude usw. aufgegriffen. Aber auch Zeitgeschichte wurde auf den Orden dargestellt. Selbst Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Karneval boten sich als Motiv an. Die Aussage der Orden variiert also bis heute zwischen Spott, graphischer Aussage und Ehrbezeugung.

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